Deutschland ist im Klimaschutz-Index 2025 auf Platz 16 abgerutscht, was hauptsächlich auf Defizite im Gebäudesektor zurückzuführen ist. Während der Ausbau erneuerbarer Energien im Stromsektor voranschreitet, bleiben der Bereich Gebäude hinter den Erwartungen zurück.
Das verärgert insbesondere, weil hier politische Fahrlässigkeit unterstellt werden könnte. Die Bundesregierung hat entgegen begründeter Bedenken die sektorspezifischen CO₂-Emissionsgrenzen im Klimaschutzgesetz abgeschafft. Die Abschaffung der Sektorziele verwässert die Verantwortlichkeit der einzelnen Ministerien, wie sich jetzt zeigt. Notwendige Maßnahmen im Gebäudesektor verzögern sich. Ohne klare Zuständigkeiten wird die Umsetzung effektiver Klimaschutzmaßnahmen verhindert. Es wird offensichtlich, dass die Treibhausemissionen des Gebäudessektors nicht von anderen Resorts aufgefangen werden können, wie auch bei 40% Beteiligung am CO2-Ausstoß.
Langsame Elektrifizierung und fossile Abhängigkeit
Ein zentrales Problem ist die schleppende Elektrifizierung des Gebäudesektors. Heizsysteme basieren weiterhin überwiegend auf fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl, was die CO₂-Emissionen hoch hält. Der Umstieg auf emissionsarme Technologien wie Wärmepumpen erfolgt zu langsam, wodurch die Klimaziele gefährdet sind.
Niedrige Sanierungsquote
Die energetische Sanierungsquote im Gebäudebestand ist alarmierend niedrig. Aktuelle Hochrechnungen zeigen einen Rückgang auf 0,69 Prozent, was weit unter dem notwendigen Niveau liegt, um die Klimaziele zu erreichen.
Politische und finanzielle Verunsicherung
Komplexe gesetzliche Vorgaben erschweren Eigentümern die Umsetzung energetischer Sanierungen. Die Kürzung von Fördermitteln führt zu Verzögerungen, was notwendige Investitionen hemmt. Kampagnen gegen Wärmepumpen haben in Deutschland zu einer erheblichen Verunsicherung bei Verbrauchern geführt, was den Ausbau dieser Technologie deutlich beeinträchtigt hat. Die öffentliche Debatte, insbesondere um das Gebäudeenergiegesetz (GEG), trug dazu bei, dass viele Bürger skeptisch gegenüber Wärmepumpen wurden. Dies führte zu einem signifikanten Rückgang der Nachfrage und beeinträchtigte die Wärmewende. Unternehmen wie Vaillant reagierten auf den Nachfragerückgang mit Stellenabbau. Vaillant plant, 700 Stellen zu streichen, darunter 300 in Deutschland, um auf die veränderte Marktsituation zu reagieren.
Auf den Punkt gebracht
Die Defizite im Gebäudesektor tragen maßgeblich dazu bei, dass Deutschland im Klimaschutz-Index zurückfällt. Ohne eine beschleunigte Elektrifizierung, eine Erhöhung der Sanierungsquote und klare politische Rahmenbedingungen werden die nationalen Klimaziele schwer erreichbar sein. Es bedarf eines entschlossenen Handelns, um den Gebäudesektor klimafreundlicher zu gestalten. Unzweifelhaft tragen Investitionen zur klimagerechten Gebäudetranformation entscheidend dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu steigern, indem sie Kosten senken, Innovationen fördern, Arbeitsplätze schaffen und die Lebensqualität verbessern.